Warum Charolais
Bei der Entscheidung, auf welche Rinderrasse wir die Zukunft unserer Landwirtschaft aufbauen haben uns vor allem drei Aspekte geleitet:
- Ruhiger Charakter/Temperament
- Robust gegenüber Witterungseinflüssen
- Gute Weideeignung auch auf anspruchslosen Böden bzw. weniger intensiven Standorten
Der Bayerische Wald mit seinen steinigen Böden auf ca. 600 m Seehöhe
verlangt sowohl dem Tier als auch dem Landwirt, vor allem im Winter, einiges ab.
So ist das Charolais Rind als guter Rauhfutterverwerter bekannt und
dies ist bei der deutliche kürzeren Vegetationsperiode im Sommer und den längeren
Wintermonaten wichtig.
Außerdem haben Charolais noch weitere Vorteile gegenüber anderen Fleischrinderrassen:
- Große Größe - ausgeprägte Bemuskelung mit relativ geringer Fetteinlagerung
- Ausgeprägtes Fleischbildungsvermögen - hohes Endgewicht (Kühe bis 900 kg - Stiere bis 1.500 kg)
- Gute Fruchtbarkeit
- Gute Muttereigenschaften mit genügend Milch und problemloses Abkalben
- Vitale Kälber
- Gute Herdenbindung
- Robust und langlebig (8-12 Kalbungen möglich)
- Sehr hohe Ausschlachtungsquote von bis zu 70 %
- Bemerkenswert hoher Anteil von hochwertigen Fleischteilen (z.B.Lende)
Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft kommt in einer Vergleichsstudie
von Mast-, Schlachtleistung und Fleischqualität von Absetzern aus der Mutterkuhhaltung
bei 7 verglichenen Rinderrassen zu folgendem Ergebnis:
Einen eindeutigen Sieger bei dem Vergleich der Mast und Schlachtleistung von Tieren dieser
sieben Rassen gab es nicht. Die Pinzgauer mit den höchsten Lebendtagezunahmen schnitten
bei Ausschlachtung und Handelsklasseneinstufung am schlechtesten ab. Die Bullen
von Angus und Wagyukreuzungen mussten Abstriche in der Mastleistung hinnehmen
Sehr gute Werte in den Fleischqualitätsmerkmalen Scherkraft (Angus)bzw. intramusklärem Fettgehalt
(Wagyukreuzunghen) prädestinieren diese beiden Rassen für Betriebe, die die Schlachtkörper
selbst vermarkten. Die Schlachtkörper der Fleischrassen Charolais und Limousin überzeugten
erwartungsgemäß insbesondere bei der Ausschlachtung und der Handelsklasseneinstufung und
erzielten damit die höchsten Preise je kg Schlachtkörpergewicht. Die niedrigen
Verfettungsgrade lassen sogar noch höhere Mastendgewichte zu. Gelbvieh und Fleckvieh
hatten die höchsten Nettozunahmen aufzuweisen und lagen bei allen anderen
Qualitätsmerkmalen im guten Mittelfeld.
(Quelle: Bayer. Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) Publikationen)